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Presseaussendung 02.01.2012

Essl Social Prize 2012 – Preisträger Pfarrer Wolfgang Pucher / VinziWerke

Der Essl Social Prize 2012 geht an Pfarrer Wolfgang Pucher zur Umsetzung des Sozialprojektes „Housing First“ in der Stadt Salzburg. In den vergangenen Jahrzehnten gründete Pfarrer Pucher 30 VinziWerke und insgesamt 57 Vinzenzgemeinschaften in Österreich und der Slowakei und schaffte es, mit seinen besonderen Sozialinitiativen vielen obdachlosen Menschen neue Hoffnung zu geben.
Die feierliche Preisverleihung findet am 2. Juni 2012 im Essl Museum in Klosterneuburg statt.


Wolfgang Pucher wurde 1973 zum Pfarrer der St. Vinzenz Kirche in Graz berufen.
1991 startete er mit der Initiative VinziBus, die bis heute täglich 70 Obdachlose mit Essen versorgt. 1993 folgte die Gründung des VinziDorfes als Dauerherberge für chronisch obdachlose Menschen. Seit dieser Gründung ist Graz frei von Obdachlosen. Bis heute folgten über 30 weitere Werke, darunter VinziBett, VinziHaus, VinziHelp, VinziMarkt und VinziRast, in denen insgesamt 450 Personen Unterkunft finden und täglich 500 Personen mit Essen versorgt werden können. Mit seinen Projekten gelingt es Pfarrer Pucher täglich, sozial benachteiligten, notleidenen und obdachlosen Menschen zu helfen.

Mit dem Preisgeld des Essl Social Prize 2012 wird gemeinsam mit der Essl Foundation ein besonderes Projekt ins Leben gerufen: „Housing first“ ist ein innovativer Ansatz, der Obdachlose dauerhaft aus ihrer Situation befreit. Das Konzept wurde vor rund zehn Jahren in Boston entwickelt und wird seit kurzem auch in Europa, bislang in Amsterdam und Helsinki, umgesetzt. Ziel von „Housing First“ ist es, in Salzburg wohnungslosen Menschen in rund drei Jahren wieder ein eigenständiges Leben zu ermöglichen.
Obdachlose werden dabei in leistbare, über die Stadt verstreute Mietwohnungen untergebracht und dort von ausgebildeten Sozialarbeitern über mehrere Jahre betreut. Jeder Bewohner erhält dabei die für ihn nötige Unterstützung in der Aufarbeitung persönlicher Traumata und der Vermittlung von neuem Selbstvertrauen. Am Ende sollen die Menschen dauerhaft und selbstbestimmt in ihren Mietwohnungen bleiben und gesellschaftlich stabil werden.
Bisherige Erfahrungen bescheinigen dem Modell Erfolgsaussichten von beachtlichen 70 bis 90 Prozent.
Das „Housing First“ in Salzburg wurde in den vergangenen Monaten gemeinsam mit einer großen Zahl an Experten und im Dialog mit Land und Stadt Salzburg, mit Wohnbaugenossenschaften und vielen anderen in Salzburg tätigen Sozial- organisationen entwickelt. Im ersten Jahr startet das Projekt mit zehn Wohnungen, nach drei Jahren sollen es rund 50 sein.
Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt in Salzburg soll „Housing First“ auch in anderen großen Städten in Österreich umgesetzt werden.

Der Essl Social Prize ist mit EUR 1 Mio. dotiert und wird einmal jährlich vergeben. Preisträger sind Sozialunternehmer, die für ihr Lebenswerk ausgezeichnet werden. Mit dem Preisgeld wird deren Sozialprojekt gemeinsam weiterentwickelt und in Form eines innovativen Role Models umgesetzt.

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